Villa am Zürichsee

Schreinerei, Innenarchitektur, Tegernsee, maßangefertigt, Handwerk, Familienunternehmen

Klassische Eleganz mit modernem Interieur

Eine Villa am Zürichsee vereint klassische Eleganz und modernes Interiordesign mit außergewöhnlichen Materialien und markantem Farbkonzept. Von der Türzarge bis zum Fischgrätboden wurden die historischen Elemente des Altbaus originalgetreu rekonstruiert. Kunstvolle Sonderanfertigungen setzen zeitgenössische Akzente. Das mondäne Family-Office bringt die Tradition des 19. Jahrhunderts mit moderner Avantgarde in stilvollen Einklang. Die Interior Gestaltung stammt aus der Feder von Sebastian Zenker, einem unserer langjährigen Partner, den wir für seine Arbeit schätzen.

2021, Umgestaltung, Zürichsee
Fotografie: Sofie Latour
Interior Design: Sebastian Zenker

Ein Projekt wie dieses gelingt mit der richtigen Basis. Bereits der Boden im Parterre zeigt das akribische Vorgehen im Restaurationsprozess. Mithilfe alter Pläne und Zeitdokumenten konnten Holzfärbung und Verlegetechnik des ursprünglichen Parketts präzise nachempfunden werden. Das gilt für das Zentimetermaß der Fischgrätstäbe wie für die leicht erhobenen Schwellenbretter in der Laibung der Türen. Im Parterre entspricht jedes Detail dem historischen Vorbild. Zuletzt sorgt das Seifenfinish für einen natürlichen, subtilen Glanz auf dem hellen Eichenholz.

Türprofile mit Traditionsbewusstsein

Geschichtsträchtig wie der Boden, sind auch die Türen gefertigt. Vor Projektbeginn waren nur noch wenige Türprofile der Villa im Originalzustand, welche unserem Team als Vorlage dienten. Präzise abgemessen und nachgezeichnet entstanden neue Türprofile mit althergebrachten Traditionsbewusstsein. Der ideale Ausgangspunkt für elegante Fußleisten, Wandvertäfelungen und raumschließende Schrank- wie Regalsystemen nach viktorianischem Vorbild.

Moderne Gestaltung mit materialechten Oberflächen

Im klassischen Ambiente sorgen moderne Möbelstücke für Spannung in der Komposition der Räume. Reduziert auf geometrische Grundformen, steht der große Tisch wie ein Monolith im Meetingraum. Dunkle Linien aus blauen Quarzit verlaufen über den hellen Stein.

Marmor setzt auch in der Küche Akzente. Feine Cyantöne schimmern in der Marmorierung der Kochinsel. Eine Tischfläche aus Eiche ragt elegant aus dem formal reduzierten Quader in den Raum. Das Holz ist eingefasst in einem Band aus durchlaufendem Messing. Gegenüber greift eine Nische die Form der frei stehenden Küche vertikal auf. Warm glänzendes Messing umschließt auch hier den geriffelten Spiegel und Schubfächer in intensivem Lila. Hier greift das Interieur die Farbe der Zimmerdecke auf. Ein feiner Komplementärkontrast entsteht – umbegeben von der schlichten Eleganz weißer Kassettenschränke.

Feminine Eleganz und Leichtigkeit

Holz- und Marmoroberflächen ergänzen sich in ihrer Materialität und kräftige, dunkle Farben treffen auf helle, dezente Töne. Auf dem Weg in die oberen Etagen wird das Spiel der Gegensätze noch präsenter. Schwarzer Marmor mit hellen Einschüssen umrahmt das Parkett – und greift in Nebenräumen teilweise hoch bis zur Decke. Die großen Räume sind jedoch in zartem Rosa gehalten. Die stilisierte Abbildung einer blühender Kirschblüte unterstreicht das feminine Ambiente. Kunstvoll legt sich das Geäst mithilfe aufwendiger Tapetenbespannung über die raumschließende Schrankwand.

Kunstvolle formale Reduktion

Auf weibliche Leichtigkeit folgt maskuline Wucht und formale Reduktion. Im folgenden Raum sind Boden und Wände schwarz gehalten – und rücken einen Spiegelschrank prominent in den Fokus. Ein irisierende Farbverlauf von blau zu gold sorgt auf der Oberﬂäche für eine außergewöhnliche Lichtstimmung. Der dunkle Holzboden greift die historische Geschichte der Villa auf – und interpretiert das klassische Flechtmuster stilbewusst neu. Statt gleichförmiger Quadrate greifen hier zwei Rautensysteme ineinander. Inspiriert von Op-Art der 60er Jahre, entsteht durch das Verlegemuster ein Effekt visueller Tiefe. Die denkmalrestaurierte Villa am Zürichsee zeigt: Tradition in moderner Architektur wertschätzen und zugleich fortführen ist kein Widerspruch. Ein Vorhaben dieser Art gelingt nur mit historischer Fachkentniss, handwerklicher Expertise und künstlerisch-modernem Stilbewusstsein.