„Essen soll zuerst das Auge erfreuen, und dann den Magen“. So sah es Johann Wolfgang von Goethe. Und so sieht man es heute wohl auch. Und versucht schon den Raum, in dem gekocht wird, und in dem gegessen wird, so zu gestalten, dass auch man mit Freude Essen zubereitet. Hier kann man dies tun, und dabei mit den Gästen beisammen sein beim Kochen.
Eine schlichte Zeile, zurückhaltend entlang den Eichendielen. Breite Schattenfugen heben den Möbelkörper dezent hervor und strecken ihn sanft. Die Lackierung in Super Matt gibt der Simplizität Wärme. Die filigrane Leiste in Messing, präzise eingelegt, lässt den Korpus elegant und solide zugleich wirken – man will unweigerlich diese stabile Kante ertasten.
Die massiven Holzschubladen hinter den Frontblenden überraschen. Ebenso wie die ausziehbare Kaffee-Anrichte, die geöffnet eine noble Spiegelwelt offenbart. Negresco nennt man den Stein, der nach feinem Schliff das Spiel seiner zarten Maserung zeigt, die dem Raum Leben gibt.
Vier Naturmaterialien gesellen sich hier: Holz, Messing, Stein – und Licht. Die Lichtschiene setzt dieses raumhohe Koch-Objekt in Szene, assistiert von indirekten Beleuchtungselementen. Die Fliegerarmaturen der Küchengeräte von Bora und der schlanke Hals des Wasserhahns werden immer wieder gern berührt werden.
2019, Umgestaltung, München
Innenarchitektur: Eham
Fotografie: Sofie Latour