Bei diesem Objekt sind nicht nur die Architektur und Innenarchitektur aus einer Hand, sondern die gesamte Entwurfs- und Ausführungsplanung, das Projektmanagement, die Bauleitung vor Ort, die Fertigung in Hausham sowie die Montage auf der Baustelle: Von der Idee bis zum schlüsselfertigen Haus hat Eham diesen Bauherren begleitet.
2019, Umgestaltung, am Mittelmeer
Fotografie: Sofie Latour
Wie aber nur aus vier noch halbwegs stehenden Außenwänden ein Haus zum Wohlfühlen schaffen? Klar war, dass möglichst viel der vorhandenen Substanz erhalten werden sollte, ergänzt um regionaltypische Materialien.
Behutsam wurde renoviert. Die Fugen der alten Mauersteine wurden mühsam freigelegt. Das Mauerwerk wurde gereinigt und sichtbar gemacht. Um weiterhin seine Geschichte erahnen zu lassen. Diese Spuren der Zeit verleiten heute zum Anfassen, zum Anlehnen, man will sie spüren. Diese dicken Mauern wirken solide und warm.
Alles was neu hinzu kam sollte auch funktional sichtbar einen neuen Rahmen bilden für das Alte. So wurde für Decken und Böden, Wände, Treppen, Brüstungen und Kamin Beton gewählt. Vor Ort in Sichtqualität verarbeitet, gegossen und gespachtelt. Ortbeton verzeiht nichts. Sauber verarbeitet hält er sich zurück und überlässt dem schon dagewesenen Mauerwerk das Feld – dieses zeigt sich nun neu gefasst in der ganzen Schönheit seiner Struktur.
Das Mobiliar ist auf das Wesentliche reduziert. Ein Hocker aus Holz, ein leichter Stuhl, eine schlichte Küchenzeile, deren sichtbare Fingerzinken die Qualität des Handwerks zeigen. Wenig Accessoires, dezente Leuchtkörper, schlichte Vorhänge. Nichts Unnötiges lenkt ab von der umfassenden Geborgenheit dieses Hauses. Strenge Bauvorschriften waren zu erfüllen, insbesondere mußte das Haus statisch tauglich sein für die erdbebengefährdete Gegend. Viel moderne Technik wurde im Haus integriert, wie beispielsweise eine Wasserzisterne.
Das Sepphaus steht seit Jahrhunderten an diesem Ort, wie selbstverständlich fügt es sich in seine Umgebung ein. So, als sei es nie zerstört gewesen. Es passt einfach, man spürt förmlich die Wärme des Ortes, und hört die Grillen zirpen.