EHAM steht neben handwerklicher Perfektion und zeitlosem Design vor allem für eine starke Verbindung zur Natur. Wir arbeiten seit unserer Gründung daran, unser Handeln mit wachsendem Umweltbewusstsein zu gestalten – und in unseren Augen gehört zu dieser Art der Unternehmensführung auch die Achtsamkeit für den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.

Wir haben uns das Ziel gesetzt, unser Handelsmodell so zu nutzen, dass wir einen positiven Effekt auf die Gesellschaft und Umwelt erzeugen. Das messen wir in einem strikten Testverfahren im Rahmen der B Corp Zertifizierung.

Durch diesen Zertifizierungsprozess verpflichten wir uns, die Auswirkungen unserer Entscheidungen auf alle Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten zu berücksichtigen und halten dabei freiwillig verifizierte Standards ein.

Genau dafür setzen sich weltweit große und offiziell anerkannte B Corporations, wie Patagonia oder The Guardian, sowie kleinere, inspirierende Player wie PNZ, ein.

Unser Ziel ist es, uns zukunftsorientiert und verantwortungsbewusst aufzustellen. Mit B Corp haben wir das gefunden, wonach wir gesucht haben: eine Plattform für einen offenen Erfahrungsaustausch, ein Framework mit Substanz und zeitgemäßen Guidelines. Wir befinden uns momentan im Aufnahmeprozess und haben kürzlich den Fragebogen mit 251 Fragen abgeschlossen. Im nächsten Schritt gibt es für uns viele Aufgaben zu erledigen.

Wir arbeiten aktuell intensiv an unserem Unternehmens-Codex und definieren hier Ziele und Maßnahmen. Dazu gehört im Bereich der Ökologie die Auswertung unserer CO₂ Bilanz. Die Emissionen eines Unternehmens werden in drei Kategorien bemessen. Dabei unterscheidet man zwischen vorgelagerten, direkten und nachgelagerten Emissionen, die in die Bereiche Scope 1 (direkt), Scope 2 (indirekt mit Energiebezug) und Scope 3 (indirekt) unterteilt werden.

Wir analysieren seit 2020 die direkten und indirekten Emissionen unseres Produktionsstandorts am Tegernsee und haben dabei Ziele zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der ökologischen Nachhaltigkeit formuliert. Erste signifikante Verbesserungen hinsichtlich Scope 2, also des indirekten Ausstoßes, haben wir bereits erreicht: 2023 beziehen wir 100% unseres Stroms aus nachhaltigen Quellen. 29% davon aus unserer eigenen Photovoltaikanlage. Der Rest kommt von unserem zuverlässigen Partner Naturstrom.

Als nächstes untersuchen wir im Rahmen des Unternehmenscodex und der CO₂-Bilanz unsere indirekten Scope 3 Emissionen. Dabei prüfen wir den Ausstoß entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette, sowie dessen Auswirkungen. Dazu haben wir als erstes unsere wichtigsten Lieferanten in den Fokus genommen. Von 59 Lieferanten liegen 54 im Radius von 322km – und werden so laut B Corp als „lokal“ angesehen. Bei der weiteren Analyse unserer sieben wichtigsten Rohstofflieferanten liegen wir hier sogar zwei Drittel über dem B Corp Standard, da diese im Durchschnitt nur 100km von uns entfernt sind. Im nächsten Schritt haben wir begonnen, innerhalb der Rohstofflieferungen die häufigsten Materialkategorien detaillierter zu bewerten, um zu verstehen, wo das größte Potential für umweltschonendere Alternativen liegt.

Erste Maßnahmen setzen wir bereits um. In den letzten sechs Monaten haben wir damit begonnen, Exporthölzer aus Nordamerika, die besonders weite Transportwege hinter sich haben, für unsere Möbelunterkonstruktionen durch lokales Tannenholz zu ersetzen. Das mindert die Emissionen in diesem Bereich beachtlich. Dank der engen Zusammenarbeit mit lokalen Förstern, beziehen wir das Holz jetzt aus einem Umkreis von 10km. An der Neureuth geschlagen, in Miesbach gesägt und bei uns getrocknet. Diese Handhabe wollen wir auch auf Hölzer für Unterkonstruktionen auf der Baustelle ausweiten. Hier befinden wir gerade in einer Testphase, um zu sehen, ob und wie sich heimisches Holz dafür eignet.

Veränderung geht nur gemeinsam. Deshalb sind enge Beziehungen zu unseren Lieferanten und Partnern essenziell. Wir wollen unsere gesamte Wertschöpfungskette transparenter gestalten und sicherstellen, dass unsere Standards auf allen Ebenen greifen und langfristig eingehalten werden.

Um unsere Ziele zu festigen und mit innovativen Herangehensweisen zu erreichen, müssen mit einem Verständnis handeln, dass wir voneinander abhängig sind und somit füreinander verantwortlich sind. Das B Corp Netzwerk ist für uns eine große Inspiration und Hilfestellung, wenn es darum geht, wirtschaftlich nachhaltigen Fortschritt und handwerkliche Tradition bei EHAM zu vereinen.

Wir halten euch über den Status der Aufnahme und die nächsten Schritte auf dem Laufenden – auch in unserem Newsletter und auf Social Media.

Fotografie: Sofie Latour
März 2023